Vor der größten Herausforderung, aber auch gleichzeitig „der tollsten Erfahrung, die er je in seinem beruflichen Leben gemacht hat“, stand Reichert von August 1999 bis Dezember 2000, als er nach Hannover ging, um für die EXPO 2000 zu arbeiten. 
In einem Zeitraum von nur neun Monaten musste er gemeinsam mit einem Team und seinem damaligen Chef Thomas Harden den gesamten Vertriebsbereich für Reiseveranstalter und Reisebüros komplett neu, quasi von Null aufbauen. Nachdem er das Projekt erfolgreich abgeschlossen hatte, wechselte er als Vertriebsleiter zu Stage Entertainment, wo er inzwischen seit 16 Jahren tätig ist. Allein 12 Jahre davon kümmerte sich Torsten Reichert um die Bus- und Gruppentouristik. Hier kann ihm keiner etwas vormachen. Er kennt sich mit den Bedürfnissen der Buspartner bestens aus. Seit März 2016 leitet er den Tourismusbereich bei Stage Entertainment.
An der Bus- und Gruppentouristik schätzt Reichert insbesondere die langjährigen und intensiven Partnerschaften auf Augenhöhe. Klassische Verkaufskonzepte sowie neue und innovative Sales-Maßnahmen werden mit den Partnern entwickelt, um Busreisende für Städte-Musicalreisen nach Hamburg, Berlin, Stuttgart und Oberhausen zu begeistern.

 

Was war Ihr Traumberuf als Kind?
Flugbegleiter. Das Fliegen hat mich schon als Teenager fasziniert und ich bin oft mit meinem Opa in den Sommerferien zum Berliner Flughafen nach Schönefeld rausgefahren.

Was haben Sie in der Schule für das Leben gelernt?
Zusammen schafft man mehr!

Was war das größte schulische Drama für Sie?
Ein Tadel vor der gesamten Schule. Das Ganze dauerte eine gefühlte Ewigkeit.

Haben Sie als Schüler gemogelt?
Ja, sicher. Und ich bin auch erwischt worden.

Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Chemie.

Auf welche außerschulische Leistung sind Sie besonders stolz?
Ich habe in der zweiten Klasse mit meiner Handballmannschaft geschafft, den ersten Platz in der Regionalliga zu belegen.

Wer hat Sie am meisten gefördert?
Thomas Harden habe ich beruflich sehr viel zu verdanken. Er war mein Vertriebschef auf der EXPO 2000 in Hannover.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Ich darf den Menschen Emotionen verkaufen und das auf eine angenehme Art und Weise. Kreativität, Planung und die Leidenschaft für den Verkauf von Musical-Städte-Reisepaketen über deutsche und europäische Reiseveranstalter sind der Antreiber für meinen Job.

Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bezeichnen?
Ich hatte die einmalige Chance den Bereich Ticketvertrieb für die EXPO 2000 mit aufzubauen, eine sehr wertvolle Erfahrung in meinem Leben.

Ihr erstes Bewerbungsgespräch: Woran erinnern Sie sich noch?
Mein erstes Bewerbungsgespräch war sehr angenehm. Ich hatte mich in einem Hotel beworben. Das Gespräch lief sehr gut und ich erhielt umgehend eine Zusage.

Wie halten Sie sich fit?
Joggen, Radfahren, Fitness und Spaziergänge um die Hamburger Alster.

Welche Dinge verbinden Sie mit dem Wort Omnibus?
Für mich eine gute Möglichkeit, mobil zu sein. Man hat mal Zeit für sich. Ich mag es entspannt zu lesen, zu schreiben, zu arbeiten oder zu träumen.

Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?
Der letzte große Urlaub war im Februar diesen Jahres  in Kapstadt.

Welches sind die drei wichtigsten Gründe für Erfolg im Leben?
Transparenz und Offenheit schafft Vertrauen! 

Was sind die drei wichtigsten Tugenden eines Vorgesetzten?
Zuverlässigkeit, ein offenes Ohr und Vertrauen in die Mitarbeiter.

Wer ist für Sie ein persönliches Vorbild?
Barack Obama. Er hat in den USA mit „Obama care“ für viele Millionen Menschen eine Krankenversicherung bezahlbar gemacht. Meinen höchsten Respekt dafür.

Wann bereitet Ihnen Ihre Berufstätigkeit Bauchschmerzen?
Wenn ich zum Beispiel Mitarbeiter entlassen muss.

Was macht Ihnen Angst?
Die gegenwärtige aggressive Stimmung und der Hass in unserem Land – wie es zum Beispiel beim G20-Gipfel in Hamburg zu sehen war.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern am meisten?
Den Zusammenhalt und die Leidenschaft für den Verkauf unserer Musicals und Shows. Viele Entscheidungen treffen wir gemeinsam.

Welche persönliche Freiheit vermissen Sie am meisten?
Sechs Monate Auszeit, Wohnung abschließen und los geht‘s… Den Plan habe ich schon im Kopf. 

Wem möchten Sie gerne mal die Meinung sagen?
Momentan habe ich keinen Anlass jemandem die Meinung zu sagen.

Ihre größte Tugend?
Eine meiner Stärken ist meine Toleranz.

Ihr größtes Laster?
Ich esse sehr gerne und viel Eis im Sommer.

Ihr Lieblingsfilm?
Die Verfilmung der Bücher von Dan Brown.

Ihr Lieblingsbuch?
Ich lese gerne Bücher von Charlotte Link.

Ihr Lieblingslied von den Beatles?
Let It Be. 

(Das Gespräch führte  Askin Bulut)