Rund 140 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, darunter auch Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik. Es einte die gemeinsame Hoffnung, dass das „positiv besetzte“ Deutschlandticket weiterhin Bestand haben möge, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Landesgruppen. Mehr als 100 Euro dürfte das D-Ticket aber nicht kosten. Ansonsten wurde in der Neu-Ulmer Oldtimerfabrik während der zweitägigen Tagung vor voll besetztem Plenum heiß diskutiert.
Für die Grüne Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Elke Zimmer, hat „Klimaschutz höchste Priorität“. Erst am 12. März war vor diesem Hintergrund das neue Landesmobilitätsgesetz verabschiedet worden. Immer mehr Menschen würden „das verbesserte Angebot an Bussen und Bahnen“ nutzen, so Zimmer. Das motiviere, den ÖPNV in Stadt und Land trotz finanzieller und infrastruktureller Hürden sowie „punktueller Qualitätsprobleme“ weiter auszubauen, die Taktung zu verbessern und eine verlässliche Mobilitätsgarantie sicherzustellen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ließ in einem Statement übermitteln, dass das beschlossene Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur dringend erforderlich sei, um all diese Ziele zu erreichen. „Wir erhoffen uns, dass die Bahn- und Busbranche vom Sondervermögen Infrastruktur auch ein Kuchenstück abbekommt, damit wir die Investitionen in den kommenden Jahren stemmen können“, ergänzte der bayerische VDV-Vorsitzende Robert Frank.
Die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger bezeichnete den ÖPNV als wichtigen Teil der Daseinsvorsorge und lobte die enge Verbundenheit und die gemeinsame Nahverkehrsplanung in der Doppelstadt. Die Jahre 2025 und 2026 dienten als Rüstzeit der Vorbereitung auf die Umstellung und Einführung des neuen Liniennetzes in Ulm und Neu-Ulm ab dem 1. Januar 2027. Wie man sich in den nächsten zehn Jahren aufstelle, gelte für die nächsten 100 Jahre, pflichtete Albsteigers Amtskollege aus Ulm, OB Martin Ansbacher, bei.
Wie prekär die aktuelle Lage im kommunalen ÖPNV zu sein scheint, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG), Alexander Pischon. In in vielen Städten und Landkreisen seien Angebotsreduzierungen bereits erfolgt oder in Diskussion. Die Unternehmen hätten mit hohen Kostensteigerungen für Investitionen und auch bei den Betriebskosten zu kämpfen. Vor allem steigende Energie- und Lohnkosten trügen dazu bei. „Dafür benötigen wir eine Lösung“, mahnte Pischon.