„Vor der Markteinführung müssen alle neu entwickelten Fahrzeugtypen bei Daimler Buses eine sehr umfangreiche Erprobungsphase durchlaufen“, so Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Sales und Customer Services bei Daimler Buses. „Das gilt selbstverständlich auch für den neuen eIntouro.“ Nach der Wintererprobung am Polarkreis bei bis zu minus 30 Grad ist die Tour zum Europa-Park nun die erste Kundenanwendung. Weitere sollen folgen.
Seine Weltpremiere soll der eIntouro auf der Busworld im Oktober in Brüssel feiern. Produktionsbeginn ist für 2026 geplant. Eines der ersten Serienfahrzeuge wird dann auf einer Linie des Rustexpress zum Einsatz kommen. „Unsere regelmäßigen Shuttle-Einsätze umfassen eine einfache Streckenlänge von 200 bis 300 Kilometer mit anschließender mehrstündiger Wartezeit“, sagt Thomas Knecht, Inhaber der Knecht Gruppe, zu der Eurobus gehört. Es biete sich an, diese Wartezeit zu nutzen und daher die Stecke mit elektrischen Überlandbussen mit Reisebus-Einsatz zu betreiben. Der Mercedes-Benz eIntouro sei der erste elektrische Omnibus, der die Anforderungen an Sitzplatzzahl, Ausstattung, Fahrkomfort und Reichweite erfülle.
Nach Angaben von Daimler Buses zeigte die Testfahrt, dass die beiden Hochvoltbatterien des eIntouro mit einer Gesamtkapazität von 414 kWh „mehr als ausreichende“ Reserven bieten, um die knapp 200 Kilometer langen Einzelstrecken selbst mit eingeschalteter Heizung oder Klimaanlage zu jeder Jahreszeit zurückzulegen. Die Teilnehmer der Testfahrt wären zudem „begeistert von den sehr leisen Fahrgeräuschen des elektrischen Antriebs" gewesen. Der Reisekomfort für die Passagiere erreiche dadurch ein ganz neues Niveau, wird einer der Teilnehmer zitiert.
Mehr als 60.000 Fahrgäste pro Jahr
Eurobus fährt von Ende März bis Anfang Januar täglich mit sieben Linien aus mehreren Schweizer Regionen in den Europa-Park, morgens hin, abends zurück. Mit jährlich sechs Millionen Besuchern ist der Europa-Park einer der besucherstärksten saisonalen Freizeitparks der Welt. Die Eurobus-Shuttlebusse brachten 2024 mehr als 60.000 Besucher in den Park.
Der Mercedes-Benz eIntouro basiert auf dem dieselgetriebenen Hochbodenbus Mercedes‑Benz Intouro, verfügt aber über einen rein batterieelektrischen Antrieb. Neben dem eIntouro mit 12,18 Meter Länge soll es auch den eIntouro M mit 13,09 Meter Länge geben. So sollen Bestuhlungsvarianten ab 50 bis maximal 63 Sitzplätzen möglich werden. Erstmals in einem europäischen Omnibus sollen sich im eIntouro Software-Updates „Over the air“ ohne Werkstattaufenthalt installieren lassen.