Berücksichtigt werden dabei Pauschalreisen von Reiseveranstaltern sowie die von Reisenden individuell und selbst organisierten Urlaubsreisen ab einer Übernachtung. Auf Pauschal- und Bausteinreisen von Veranstaltern entfällt rund die Hälfte des Umsatzes im Gesamtreisemarkt. Zahlenmäßig bleiben die Reiselustigen nach Annahmen des DRV auf Vorjahresniveau und somit bei rund 139 Millionen. Die Einschätzungen beruhen auf der jüngsten DRV-Marktprognose, die historische und aktuelle Buchungsdaten heranzieht, wirtschaftliche Einflussfaktoren berücksichtigt und im Ergebnis von Branchenexperten nachjustiert wird.
„Die Lust auf Reisen lassen sich die Deutschen trotz aller Krisen und ökonomischen Herausforderungen nicht nehmen“, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. Der Urlaub werde sogar noch früher als in den Vorjahren gebucht, obwohl die Menschen zunehmend Angst vor Arbeitslosigkeit äußern. Hinzu kommen allgemeine Kostensteigerungen, die das verfügbare Einkommen privater Haushalte schmälern und für mehr Spar- als Konsumlaune sorgen. Dennoch sehe man, dass die Zahlen in der Reisebranche nach oben zeigen. „Sollten sich die negativen wirtschaftlichen Trends allerdings verfestigen, wird dies auch Auswirkungen auf das Reiseverhalten haben“, so Fiebig.
Winter 2024/25: Erdverbundes Reisen leicht rückläufig
Für die laufende Wintersaison, die noch bis 31. April reicht, erwartet der DRV eine Steigerung der Reiseausgaben um sechs Prozent auf 27 Milliarden Euro. Vor einem Jahr belief sich die Zahl auf 24 Milliarden Euro. Die Anzahl der Reisenden sinke gegenüber 2024 allerdings um ein Prozent auf rund 45 Millionen.
Bei den Destinationen sollen sich vor allem Mittelstreckenziele rund um das Mittelmeer über eine weiterhin steigende Nachfrage freuen können. Fernreisen und Kreuzfahrten rangieren auf einem stabil hohen Nachfrage-Niveau, heißt es vom DRV. Für erdgebundene Reisen mit Auto, Bahn oder Bus prognostiziert der Verband eine leicht rückläufige Entwicklung. „Es zeichnet sich ab, dass im Winter insbesondere Flugreisen in Richtung Kanarische Inseln, Türkei und Ägypten stärker gebucht werden“, meint Fiebig.
Sommer 2025: Fernweh steht hoch im Kurs
Auch im Sommer scheint die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht auf das Reisen verzichten zu wollen. Darauf deuten die nach Einschätzung des DRV „sehr guten“ Vorausbuchungen sowohl bei Veranstalterreisen als auch bei Individualreisen hin. „Schon jetzt haben mehr Menschen eine Pauschal- oder Bausteinreise eines Reiseveranstalters gebucht als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr“, weiß der DRV-Präsident. Damit setze sich der ausgeprägte Trend zum Frühbuchen fort – Frühbuchen sei sogar eine Art „neues Last Minute“. Für den Gesamtmarkt der Veranstalter- und Individualreisen im Sommer erwarte die Reisewirtschaft ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 58 Milliarden Euro.
Zu dieser positiven Entwicklung trügen insbesondere Ziele auf der Mittelstrecke, Kreuzfahrten und Fernreisen bei. Bei den Flugpauschalreisen seien wie auch in der Vergangenheit die Mittelmeerländer Türkei, Spanien und Griechenland führend sowie Hochsee-Kreuzfahrten gefragt. Insgesamt werden rund 94 Millionen Reisende erwartet, was der Anzahl aus dem Sommer 2024 entspricht.